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Die (plötzliche) Pflegesituation von erwachsenen Angehörigen kann Studierende und Mitarbeitende der UZH vor grosse Herausforderungen stellen. Die folgenden Bereiche sollen UZH-Angehörige rasch unterstützen und eine erste wichtige Orientierung zu den dringlichsten Fragen geben.
Zudem möchten wir Sie auf folgende interessante Podcast-Serie «Übers Alter reden» aufmerksam machen: zfg.uzh.ch
Für Angestellte der UZH gilt personalrechtlich die Regelung zum bezahlten Urlaub:
Die gesetzlichen Grundlagen bilden §84 und §85 der VVO:
Viele Pflege- und Betreuungssituationen sind erschwert, weil rechtliche Grundlagen zur Entscheidung und zur Übernahme von Verantwortung fehlen. Zwei bedeutsame Dokumente sind:
Der Vorsorgeauftrag regelt die Personensorge, die Verwaltung des Vermögens und die Vertretung bei Rechtsgeschäften. Die Vorsorgevollmacht muss schriftlich vorliegen. So bleiben die Interessen der Angehörigen und des Betroffenen gewahrt. Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) anerkennt die Vorsorgevollmacht nur, wenn diese im Original vorliegt.
Die Patientenverfügung klärt die gewünschten medizinischen Behandlungen und Massnahmen. Sie dient als Orientierung für Angehörige und für medizinisches Personal, wenn eine Person selbst nicht mehr urteilsfähig ist. Darin kann selbst bestimmt werden, mit welchen Behandlungen, Eingriffen und medizinischen Massnahmen eine Person je nach Gesundheitszustand einverstanden ist, und was sie ablehnt. Zudem kann eine Person bestimmt werden, die in einer solchen Situation im Sinne der betroffenen Person entscheidet.
Vorlagen finden Sie beispielsweise unter:
Pflegebedarf kann sich schleichend oder auch ganz plötzlich einstellen. So bleibt den Angehörigen nicht in jedem Fall ausreichend Zeit, um sich auf die neue Situation einzustellen oder gar sich selbst oder andere Dinge vorzubereiten. Ein Pflegefall bringt viele Fragen und Entscheidungen mit sich. Das Leben der Betroffenen, aber auch das der Pflegenden verändert sich. Hier sind für eine erste Orientierung nur die wichtigsten Punkte für diese Aufgabe zusammengefasst.
In einer sich langsam verändernden Situation, aber vor allem bei einen plötzlich eintretenden Fall muss zeitnah gehandelt und entschieden werden. An- und Zugehörige müssen Verantwortung übernehmen, ohne dass lange Zeit bleibt, rechtliche Aspekte zu klären. Dennoch sollten diese dringlich beleuchtet werden (siehe Vorsorgeregelung).
Häufig ist nicht von Anfang klar, worum es in naher Zukunft eigentlich geht. So kann neben der Organisation von Kurzeitpflege, von Pflege und Betreuung auch die Organisation von Rehabilitation bedeutsam sein. Fortgeschrittenes Alter schliesst einen Rehabilitationserfolg nicht aus, d.h. Pflegebedürftigkeit muss kein permanenter Zustand sein. Wie selbstständig die Betroffenen agieren können, ist zum einen von der Anpassungsfähigkeit des Umfelds abhängig, zum anderen von der Möglichkeit der Wiederherstellbarkeit von verloren gegangenen körperlichen und geistigen Fähigkeiten. Man tut gut daran, die medizinische Betreuung gut aufzugleisen. Diese Fragen können helfen:
Pflegebedürftige können ihre veränderte Situation häufig besser ertragen, wenn Sie in vertrauter Atmosphäre leben. Sie wollen in der Regel so lang wie möglich in der eigenen Wohnung leben. Erkundigen Sie sich, wo die Betroffenen ihr Leben verbringen möchten. Jeder Mensch hat dabei unterschiedliche Vorstellungen in Bezug auf Lebens- und Wohnqualität. Die Wertvorstellungen der Betroffenen sollten berücksichtigt werden. Zur Abklärung des geeigneten Pflegeorts können folgende Aspekte herangezogen werden:
Die wichtigste Frage bei der Organisation der Pflege und Versorgung ist, wie für die Betroffenen unter Berücksichtigung ihrer Einschränkungen und Fähigkeiten ein grösstmöglichstes Mass an Selbstständigkeit und subjektivem Wohlbefinden sowie eine Verbesserung der Pflegesituation für Betroffene und Angehörige innerhalb ihrer sozialen Umfelder erreicht werden kann. Pflege- und Versorgungsorganisation ist demnach die Anpassung des Umfeldes an die speziellen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Betroffenen. Diesen komplexen Anforderungen kann das Umfeld nur durch eine enge Zusammenarbeit aller Zugehörigen, des Freundeskreises, der beteiligten Berufsgruppen (z.B. Ärzt*innen, Physio- und Ergotherapeut*innen) und sonstiger Hilfsdienste begegnen. Stellen Sie daher die häusliche Pflege auf mehrere Säulen. Zudem existieren diverse Hilfsdienste für verschiedenste Bedürfnisse der Pflegebedürftigen:
Haben die Betroffenen Glück und es gibt einen Menschen, der bereit ist, sie zu Hause zu pflegen, verdient eine solche Entscheidung großen Respekt und Anerkennung. Es sollte aber gleichwohl sehr gründlich bedacht sein. Die Beziehung zwischen den Pflegebedürftigen und Pflegenden ist ein sehr wichtiger Punkt bei der Entscheidung, ob Sie die Pflege übernehmen können und wollen. Folgende Fragen helfen Ihnen bei der Entscheidungsfindung:
Der Zustand der Pflegebedürftigen sowie seine psychischen Ressourcen und Bewältigungsstrategien beeinflussen den Pflegeprozess massgeblich und können sich auch nachteilig auswirken. Die nachstehenden oder ähnliche Fragen helfen die Entscheidungen zu fällen:
Die Pflege und Versorgung einer Person nimmt viel Zeit in Anspruch. Bedenken Sie, dass dieser Zeitaufwand täglich notwendig ist und im Laufe der Pflege mit steigendem Pflegebedarf eher zunimmt. Zur eigentlichen Pflege kommt auch noch der Zeitaufwand, der gegebenenfalls für die Betreuung (z.B. bei Demenz) und für die sozialen und kommunikativen Bedürfnisse des Pflegebedürftigen aufgewendet werden muss. Folgende Fragen sollten Sie sich beantworten:
Folgende Konsequenzen für das eigene Leben können durch die Pflege einer Person entstehen:
Wofür Sie sich entscheiden, ist abhängig von Ihren individuellen Voraussetzungen und den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen. Eine Entscheidung sollte wenn möglich gemeinsam getroffen werden.
Nicht immer ist genügend Zeit vorhanden, vorab in Ruhe und Sorgfalt und unter fachlicher Anleitung die notwendigen Vorbereitungen für die häusliche Pflege zu treffen. Trotzdem: Auch unter Zeitdruck sollten Sie die Möglichkeit nutzen, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen (angefangen bei der Frage, worauf man sich einlässt, über die Vermittlung von Pflegediensten und Haushaltshilfen bis hin zur Auswahl von Pflegeheimen oder anderen Betreuungseinrichtungen).
Angehörige zu betreuen, die in einer weit entfernten Stadt oder gar in einem anderen Land leben, kann sehr herausfordernd und überwältigend sein. Hier kommen die wichtigsten ersten Punkte, die Sie bedenken sollten.
«Die Beratungsstelle Leben im Alter (LiA) wendet sich mit ihren Angeboten an